Tag 2 – die Fortsetzung

28 07 2011

So Herrschaften. Das Mutton meldet, der Express ist gegen 18 Uhr angekommen. Die obligatorische Pizza, verbunden mit einem Liter beste Apfelsaftschorle vom Discounter ist auch schon dem Verdauungstrakt zugefuehrt, sodass ich jetzt frisch (kleiner Euphemismus am Rande) ans Werk gehen kann, um den heutigen Tag mit seinen zahlreichen Hoehen und Tiefen Revue passieren zu lassen.

Vielleicht zuerst einmal die Statistik:

Gnadenlos zurueckgelegte Kilometer am heutigen Tag 101 exakt. Effektive Fahrzeit 5h:54min:13s. Gesammelte Hoehenmeter mit dem Bergfahrrad 1068 bei einem Geschwindigkeitsschnitt von 16,9 km/h. Maximale Geschwindigkeit auf der letzten Abfahrt direkt ins heutige Zielstaedtchen 57,33 km/h.

So, nun zu den Akzenten der Tour. Wir starteten angesichts der heutigen Distanz diesmal halb zehn und schlugen nach einem ausgiebigen Fruehstueck und einem kleinen Umweg zu einer Energieriegeltankstelle den direkten Weg nach Osten ein. Geniessen konnten wir erstmal eine knackige Abfahrt bei heute generell passablem Wetter und im Anschluss eine Talfahrt in herrlicher Idylle. Im Ergebnis war sogar ein zwanziger Schnitt drin. Dann kamen die ersten Rampen, die uns gnadenlos den Schweiss aus den Poren pressten. Im Anschluss folgten immer tolle Abfahrten, aber was man eben runter heizt, muss man sich halt leider irgendwann wieder erarbeiten. Hessen begruesste uns also mit tollen sportlichen Herausforderungen, die der schwere Rucksack und das empfindlich gewordene Hinterteil stetig intensivierten 🙂 Das In-den-Sattel-setzen wird immer mehr zum „Genuss“ und deformiert das Gesicht des Fahrers vor allem nach laengeren Pausen zu einem Ensemble, was definitiv keinem entspannten Laecheln aehnelt. Als dann noch einige Bremsen meinten, das Buffet sei generell eroeffnet, wurde es stellenweise doch ganz schoen hektisch auf dem Bergfahrrad…

Nach circa vier Stunden im Sattel, merklich redzuzierten Energievorraeten im Mutton-Organismus und 50 km in den Beinen beschlossen wir nach einer trailigen Abfahrt in einem Naturreservat in den Ederhoehen (genial, einfach nur toll) unsere Energiereserven an der Edertalsperre wieder aufzufuellen. Ich fuer meinen Teil konnte abermals nicht die Finger von der Currywurst und den Erdaeppelstaebchen lassen und verspeiste diese Kombi zusammen mit nem halben Liter Apfelschorle genuesslich und ohne jegliches schlechtes Gewissen. Ein Pott Kaffee schleuderte mich dann aus dem Mittagsloch und weiter ging es Richtung heutigem Ziel.

Das Beduerfnis zur Mittagsrast noetigte uns allerdings von der Route abzuweichen, was uns dann auch noch ein paar hartnaeckige Hoehenmeter ersparte. Entlang ging es dann mit Expressgeschwindigkeit auf dem Ederradweg. Die Kilometer wurden einfach weggespult, sodass in Fritzlar sogar noch das kulinarische Verwerten einer Rhabarberkuchen-Kaffee-Kombi ohne Zeitdruck absolviert wurde.

In Hessen scheinen generell die Wege asphaltiert zu sein. Toll laesst es sich ja fahren und auch die Beschilderungen sind nicht von schlechter Quali, aber ein Wald- und Wiesenweg tuts doch auch an diesen Stellen. Gefuehlte 80 Prozent unserer heutigen Strecke aehnelten dann eher einer Radstrasse und liessen das Bergfahrradfeeling etwas vermissen.

Die letzten 15 km gestalteten sich dann noch einmal sehr anspruchsvoll und energiesaugend, vor allem mit bereits gestrampelten 85 km in den Muttonkeulen :-). Denn es galt noch einmal 200 hm zu nehmen, um letztlich in Melsungen nach einer Topspeedabfahrt einzureiten. Dabei querten wir auch die A 7. Wer die Kasseler Berge kennt, weiss, wie spassig es dort werden kann. 😎

So, jetzt wird’s langsam Zeit zur schlafbegleitenden Regeneration 🙂 Irgendwas wird heute in meine Ohren wandern in der Hoffnung, dass es was hilft. Ansonsten gibt’s ja auch noch kaltes Wasser 8-).

Morgen wird’s mit 72 km etwas kuerzer, aber ein Blick auf das Hoehenprofil laesst so einiges erahnen. Sei es drum. Wer hat gesagt, dass … 🙂

Noch zwei kurze Anmerkungen: die Umlaute mussten meiner Bequemlichkeit weichen und Fotos wollten wir live hochladen, die Technik macht mir hier aber einen Strich durch die Rechnung. Aber sie werden Definitiv nachgereicht, wenn ich wieder im Sauerland gelandet bin. Versprochen.

Herzlichen Dank auch fuer die Kommentare.

So denn. Gute Nacht erstmal und bis morgen.



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3 Antworten zu “Tag 2 – die Fortsetzung”

  • Tina sagt:

    Guten morgen ihr zwei Bergfahrer!

    Ich wünsche euch eine gute, unfallfreie Fahrt mit wieder tollen Eindrücken und schönes Wetter! Ich hoffe Axel hat für heute noch Bäume stehen lassen! 🙂

    Liebe Grüße

  • Gundolf sagt:

    Hallo ihr Beiden,

    wir verfolgen aufmerksam eure gut kommentierte Tour. Ich wäre ja gern dabei gewesen, mein Urlaub beginnt aber erst in der nächsten Woche. Euren Berichten zufolge bekommt ihr das mit der „Radelei“ 😉 auch ohne mich recht gut hin. Wir wünschen euch weiterhin ein gutes Tritt- und Durchhaltevermögen und seid nett zu eurem Drahtesel. Übrigens, haben schon wilde Tiere oder Ungeheuer euren Weg gekreuzt?

    Viele Grüße von

    Gundolf und Karin

  • Schwesterchen sagt:

    Pah – das Verkehrsschild kann laufen!!! Das gibts nur im Westen… 😉

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