Tage wie diese ….

29 06 2015

Moinsen,

heute stand mit knapp 79 km und 2600 hm die längste Etappe als Prolog des Alpencrosses an. Also zeitig ins Bett und Energie sammeln für den Einstieg.

3:39 Uhr reißt uns ein Zischen aus den Traumwelten. Was zur H… ist bitte das?! Klospühlung? Mitnichten! Das Hinterrad eines der im Zimmer geparkten Bergfahrräder verliert unweigerlich Luft… An Schlaf ist nicht mehr zu denken für Mister Mutton: ein defektes Rad im Schlafraum? Never!

Nach 20 Minuten war dee Spuk vorbei, der Schlauch geflickt und wir wieder auf dem Weg gen Traumwelten…. ZSCHHHHHHHH! Watt? Nicht schon wieder!!!! Sch… drauf, musst jetzt bis früh warten. Grml.

Vor dem Frühstück wurde die ganze Nachtaktion perfekt nachgestellt und optimiert. Nach dem Mahl der gleiche Mist. Nun reicht es uns: nach gnadenlosen 5,78 km von der Autovermietung zum Hotel kommt der Ersatzschlauch zu Einsatz. Das fängt ja klasse an…

Mit etwas mulmigem Gefühl ob der Nachhaltigkeit dieser Entscheidung begeben wir uns pünktlich gegen 9 Uhr vor die Tür und freuen uns auf den Start der Tour.

Was soll ich sagen: 2 Stunden später ging es dann wirklich los. Es lag nicht am Schlauch. NEIN! Master S muss wohl im Eifer des Anreisegefechts die Steckachse seines Vorderrades in Chemnitz vergessen haben. Herzliche Glückwunsch! Für unschlagbare 54 EUR bekam er über Umwege Ersatz. Naja, dachten wir. Jetzt haben wir das Pannensoll wohl rein und die Defekthexe besänftigt.

Man ahnt es… Wenig später nach 8 km, kurze Pause zum Helmverstauen für den langen Uphill, Knall, ein Teilnehmer segelte zu Boden, blieb kurz „geblackoutet“ liegen und sorgte für den ersten Schrecken des Tages. Zum Glück ging es ohne Probleme weiter, aber ein komisches Gefühl bleibt da zurück…

Weiter im Text. Gekurbel über den Eibsee nach Ehrwald zur ominösen Fleischsalatschlüsselstelle 2013 ( siehe Bilder :-)). Wer fehlt Master Axel und Master U. Wo bleiben die Beiden?! KETTENRISS bei Master Axel. WEM KOMMT ES BEKANNT VOR?

Ohne Worte!

Und zu allem Überfluss blieb uns leider ein längerer Uphill um die 1000 hm wegen Steinschlaggefahr und der Androhung drakonischer Strafen bei Missachtung des Passiervrebotes versagt. Naja. Gewundert hat es letztlich niemanden mehr.

Also ab durch s Inntal links an Imst vorbei nach Sautens bzw. Ambach. Nach 4:42 h, 69,6 km und 1580 hm erreichten wir unser heutiges Etappenziel. Krönung des Tages: ein Wagenrad von Pizza.

Versöhnlich! Und ne grandiose Unterkunft.

So denn, wir sind guter Dinge, dass es besser wird und sind der festen Überzeugung, die 1000 hm in den nächsten Tagen nachzuholen…

Morgen geht es aber erstmal regulär bergauf, aber richtig. 3128 m üN ist angepeilt.

Ich werde berichten. Gute Nacht!

 



Kurzresümee

21 07 2014

Nach 11 Fahrtagen non stop, 1220,06 km auf dem Rad und 12016 hm bergauf würde ich auf die Frage: „Würdest du es wieder tun?“, antworten: „Aber hallo, klaro, jetzt sofort?“ 🙂

Im Ernst dieser Trip hatte seine ganz eigenen Reize und ist natülich nicht mit einer Transalp zu vergleichen. Aber wie „wild“ und menschenleer Deutschland sein kann, zeigt eben diese Strecke, und sich dessen hautnah bewusst zu werden, was die jüngste deutsche, europäische und internationale Geschichte im Zeitalter des Ost-West-Konfliktes prägte, war ein beeindruckendes Erlebnis, was ich nicht missen möchte.

Die „Entscheidung“, die Tour von Nord nach Süd zu fahren, war auch nicht so daneben. Abgesehen vom guten Wetter hatte ich des Öfteren den Wind zumindest nicht von vorn :-).

Alle, die mit dem Gedanken spielen, die Grenzerfahrung zu machen, macht es, ihr werdet es nicht bereuen!!! 🙂 Ride on.

 

Cheers sagt Mister Mutton.



Das große Finale!!!

21 07 2014

Tach zusammen,

es wird Zeit für den letzten Etappenbericht und das Fazit zur absolvierten Tour.

Am letzten Tag des Tripps sollten noch einmal ein paar Kilometerchen und vor allem Höhenmeterchen zusammenkommen. Da das Frühstück in meiner Unterkunft bereits gegen 6:30 Uhr verzehrbar war, vergeudete ich nicht viel Zeit, um auf mein Bergfahrrad zu kommen. Der Plan sah vor, an diesem Tag ie „läppischen“ 50 km bis Blankenstein und so zum Ende des Rennsteigs zu fahren und im Anschluss den Rest meiner Grenzerfahrung zu bewältigen und in abgeschätzten 35 km das Dreiländereck (Tchechien, Sachsen, Bayern) bei Mittelhammer zu erreichen.

Ok, dachte ich mir, auf geht es. Und so schwang ich mich für meine Verhältnisse doch relativ früh gegen 8:15 Uhr auf mein Ross und pedalierte gen Osten.

Die ersten 50 km waren dann auch schnell gegessen auf dem letzten Stück des Rennsteiges, der, nun durch Schiefergebirge und Frankenwald verlaufend, nicht mehr sooo attraktiv war, wie noch an den beiden Tagen zuvor. Egal.

In Blankenstein erstmal Nachschub beim örtlichen Disounter ordern und in diesem Zusammenhang gleich noch ne Thüringer Rostbratworscht konsumieren, klasse :-)!

Danach kam die erste kleine Ernüchterung, auf die noch weitere folgen sollten: Blick auf das GPS-Gerät – Entfernung bis zum Ziel: 53 km. Klasse, Lasse. Ordentlich verschätzt und bei einem anvisierten Geschwindigkeitsdurchschnitt von 15 km/h wird es mit der Mietwagenabholung in Hof gegen 15 Uhr wohl eher nüscht…

Dann die zweite Herausforderung: Raus aus dem Saaletal führen Wege mit Steigungen, die einem bei über 30 Grad im Schatten so tierisch auf d… E… oder d…S… gehen können, dass man sich kurz eingestehen will, wie b… man eigentlich ist. Das Gefühl, den antizipierten Geschwindigkeitsdurchschnitt noch einmal zu reduzieren, ist in diesem Zusammenhang kein sonderlich gutes. Aber man besinnt sich schnell auf das, was wesentlich ist: Nimm es, wie es kommt und lass den Stress zurück… Wer meckern kann, hat eh zu viel Reserven:-)

Also nüscht wie raus aus m Saaletal gen Dreiländereck. Nach hitzigen Km bergauf und bergab war ich kurz vorm Ziel, als mich ne Biene schön am Hals erwischte und ihren Stachel versenkte. 4 km vorm Ende, muss das denn sein?! Der allerigische Schock blieb aus, nur die Schmerzen blieben und so kurbelte ich die letzten Meter zum Tourziel. Endlich, geschafft! Törö, herzlichen Glückwunsch!!!!

Wenn nur nicht das Wasser alle wäre… Es nicht so heiß wäre und ich nicht noch 15 km gen Hof radeln müsste, wo das Mietauto nun schon länger als gedacht auf mich wartete… Aber nach Hof geht es ja nur noch bergab (dachte ich :-)). Man ahnt es schon: Auf und ab. Ersteres hatte ich verdrängt. Nur durch die Offenherzigkeit einer bayerischen Mutter, die mir erlaubte, frisches Trinkwasser zu zapfen, gelang es mir, nicht völlig dehydriert dem Mietvehikel entgegenzustrampeln. Dass Hof in einer Senke liegt, ist nett; dumm nur, dass Europcar auf der anderen Seite des Talkessels liegt. Nunner und wieder nauf!!! Gegen 16:30 Uhr erreichte ich endlich die Mietstation und wurde mit nachdenklicher Miene bedacht, als der Dame am Empfang gewahr wurde, dass ich zusammen mit meinem Bergfahrrad die Autoreise antreten werden…. Naja… n Smart habe ich wohlwissentlich ja nicht geordert und das Rad passte dann auch ganz entspannt in den giftgrünen Corsa.

Ab nach Nischelstadt und die Familie heimgesucht. Am gleichen Tag hieß es dann noch auf ins Sauerland, wo ich, tiefenentspannt gegen 4 Uhr morgens ins Heiabettchen fiel…

116,2 km per Rad wurden in 6:57 h effektiver Fahrzeit absolviert. Dazu kamen noch einmal 1818 hm bergauf. Krönender Abschluss, würde ich sagen.

Törö und Jippi.

Auf auf zu neuen Ufern

Auf auf zu neuen Ufern

Der Endpunkt des Rennsteigs in Blankenstein

Der Endpunkt des Rennsteigs in Blankenstein

A9 im Saaletal

A9 im Saaletal

Dreiländereck....

Dreiländereck….

...geschafft

…geschafft

provisorischer Grenzstein...ähm Pfahl?!

provisorischer Grenzstein…ähm Pfahl?!



Rennsteighärtetest

18 07 2014

Sooo, lange nix vermelden lassen, hier und jetzt ist es soweit. Es fehlen noch zweit Tourtage des Muttontrips in diesem Jahr.

Auf geht’s: die Nacht unter freiem Himmel verlief semioptimal. Das Ambiente war astrein, nicht so sehr aber das ständig wehende Lüftchen, was es schwierig machte, die Wärme via Schlafsack zu regulieren. Dazu kam der doch relativ stark scheinende Mond, was insgesamt für einen etwas unruhigen Schlaf sorgte. In der zweiten Nachthälfte wurden die Utensilien zudem spürbar klamm… Naja. Morgens dann hatte ich, wie geplant, 5:30 Uhr die Sonne im Gesicht, die sich dann aber konsequent verzog und mich mit den feuchten Sachen einfach sitzen ließ. Also, rein in die klammen Klamotten, Krempel packen und zur nächsten Etappe, die es in sich haben sollte.

Über Nacht hatte ne Maus oder hatten die Ameisen ganze Arbeit geleistet und sich an meinem Frühstücksbrötchen schadlos gehalten. Hoffentlich hat es gemundet. Für mich hieß das, was Essbares aufzutreiben. Imbiss großer Inselsberg, ich komme, ähm ich schleiche mich an 😉 Für die letzten 9 km zur Spitze brauchte ich ob der wieder konstant zweistelligen Steigungsraten  circa 1,5 Stunden, was die Erdappelstäbchen, die ich mir dann 10 Uhr genehmigte, definitiv rechtfertigte!

Als sich dann die ersten Wandersleut anschickten, den Gipfel zu besteigen, zog ich von Dannen, um den restlichen Rennsteig, immerhin noch 140 km, unter die Stollen zu nehmen. Attacke.

Ok, ok. Das hohe Tempo hielt nur für die knackige aber kurze Abfahrt vom Inselsberg bei etwas besserem Wetter. Danach setzte das ein, was ich 2011 irgendwie verdrängt haben muss: der Weg nach Oberhof, der permanent bergauf ging und gefühlt nahmen die 40 km kein Ende.

Unterwegs traf ich nen 62 jährigen Mitstreiter, mit dem ich mit einigen Unterbrechungen gemeinsam bis Neustadt radelte, bis sich unsere Wege trennten. Respekt vor seiner Leistung!

Aner Oberhof kommt definitiv der „einfachere“ Teil des Rennsteigs, wenn man von einfach sprechen möchte. Insgesamt vermochte ich es, mit einigen sinnvollen Worscht- und Trinkpausen, die müden Muttonknochen noch bis Ernsthal bei Neuhaus zu verfrachten, wo ich nach 112,8 km und 1927 hm bergauf und 7:45 h effektiver Fahrzeit abends ankam.

Noch 50 km bis zum Ende des Rennsteigs, n Klacks. Und dann noch 35 km bis zum Ziel?! Ein gnadenloser Irrtum, der noch ein hohes Maß an Flexibilität fordern sollte, aber dazu später mehr.

Soviel vorab: ich bin angekommen 😉 Cheers Mister Mutton.

In der Frühe zeigte sie sich kurz, um dann erstmal länger zu verschwinden und mich mit meinen klammen Sachen sitzen zu lassen :/

In der Frühe zeigte sie sich kurz, um dann erstmal länger zu verschwinden und mich mit meinen klammen Sachen sitzen zu lassen :/

Schick

Schick

Ein Käffchen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Ein Käffchen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Mein eingeplantes Frühstück hat anderen geschmeckt :-)

Mein eingeplantes Frühstück hat anderen geschmeckt 🙂

Aussicht am großen Inselsberg

Aussicht am großen Inselsberg

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Iselsberggipfel

Iselsberggipfel

Ersatzfrühstück:-)

Ersatzfrühstück:-)

Trinkwassernachschub gen Oberhof

Trinkwassernachschub gen Oberhof

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Werra?!  Da war doch was.

Werra?! Da war doch was.

 

 

 

 

 

 



Mein Zelt ist heute der Himmel

15 07 2014

Seid bestens gegrüßt vom Mister Mutton,

Ich liege gerade unter freiem Himmel gebettet für die Nacht mit Weitblick auf die Rhön, direkt am Rennsteig. Ich sehe dies wahnsinnig geniale Plätzle heute einfach mal als Belohnung für die Mühen 🙂

Eigentlich sollten heute geschätzte 50 km bis zum Rennsteig anstehen. Da ich aber das Werratal heute präferierte und dies auch nicht bereute, war ich erst nach knapp 100 km in Hörschel, ziemlich genau 16:45 Uhr.

Eigentlich wollte ich mich hier stärken, um dann noch ein Stück Rennsteig in Angriff zu nehmen. Dienstag Ruhetag in der Gaststätte Tor zum Rennsteig. Herzlichen Glücksstrumpf. Also wieder Brötchen und Trockensalami und dann auf aufn Berg. Hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass dat Ding so steil ist 😉 Aber der Rennsteig ist ne Nummer für sich und bei bestem Wetter macht er doppelt Spaß. Im letzten Augrnblick erreichte ich dann auch noch eine Quelle, um meine raren Wasserreserven aufzufüllen. Gegen 20:45 Uhr fand ich dann ein geniales Plätzchen auf über 600 hm über null auf einem Felsvorsprung. Hier bleib ich, unter freiem Himmel mit einem Blick zum Schwärmen.

Statistik: 121,9 km in 7:42 h Fahrzeit und 1700 hm bergauf. Ich penne jetzt. Hoffe, ich bleib ungestört 😉 Wenn das Wetter passt, habe ich morgrnfrilüh die Sonne im Gesicht. 😉 Adios erstmal, Mister Mutton.

 

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Trotzdem ärgerlich...

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Trotzdem ärgerlich…

Artgerecht, wie immer:-)

Artgerecht, wie immer:-)

Werratalradweg. Auch nicht schlecht.

Werratalradweg. Auch nicht schlecht.

Junkfoodorgie Teil xyz

Junkfoodorgie Teil xyz

West trifft Ost trifft bedürftigen Radler

West trifft Ost trifft bedürftigen Radler

Werraidyll

Werraidyll

Und Bergfahrräder richten Schäden an?!? Nee, ist klar!!!

Und Bergfahrräder richten Schäden an?!? Nee, ist klar!!!

Creuzburg kurz vor Hörschel

Creuzburg kurz vor Hörschel

A4 bei Hörschel

A4 bei Hörschel

Auf geht es!!!

Auf geht es!!!

Wartburg

Wartburg

Wartburg reloaded

Wartburg reloaded

Die rettende Quelle an diesem Tag

Die rettende Quelle an diesem Tag

Schlafplatz mit Aussicht!!! Klasse!

Schlafplatz mit Aussicht!!! Klasse!

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108 bis es kracht- oder: der Kampf im deutschen Mittelgebirge

14 07 2014

So, hier nun auch ein Kurzbericht zur heutigen Tour. Erst um 11 komme ich so richtig los aus Schierke. Zuvor gab es ein ausgiebiges Frühstück zusammen mit den dänischen Gästen und einem älteren Paar aus Lüneburg. Nette Gespräche und guter Kaffee machten das Fortkommen nicht einfacher.

Einmal los, dann aber richtig. Zuerst noch konfrontiert mit Gruselgeschichten über verunglückte Biker am Brocken begab ich mich dann auf Trails und Lochplatte. Vielleicht bis Hörschel heute?! Denkste: nach 108 km und 7 Stunden Fahrzeit war der Saft so richtig raus und das Heilbad Heiligenstadt eine willkommene Heimstatt für die Nacht. Über 2000 hm mussten heute geklettert werden und erschwert wurde das Ganze durch Lochplatten-steigungs-tyrannei und Wetterkapriolen. Mentaltraining vom Feinsten.

So denn. Ich bin platt und schlaf jetzt. Viertel acht gibts Frühstück;-)

Adios Amigos.

 

Snack-Attack. Lange hats nicht so ausgesehen:-)

Snack-Attack. Lange hats nicht so ausgesehen:-)

Harztrail, NICE!!!

Harztrail, NICE!!!

Ständiges Auf und Ab

Ständiges Auf und Ab

Grenzanlage

Grenzanlage

Topografie spielte keine Rolle!!!

Topografie spielte keine Rolle!!!

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Mittelgebirgslandschaft in Deutschland.

Mittelgebirgslandschaft in Deutschland.

 

 

 

 



Tag 7- ein fetter Brocken ganz zum Schluss

14 07 2014

Tachchen,

die Nationalmannschaft ist Schuld, dass der Beitrag zu gestern erst heute erscheint;-). Immerhin gewonnen, wenn auch spät.

Wws war bemerkenswert an diesem Tag?

1. Die Erkenntnis: Es war eine sinnvolle Entscheidung, von Nord nach Süd zu fahren.

2. Der Brocken sieht nicht nur hoch aus.

3. Es kann viele Pensionen geben, aber trotzdem schwer sein, ein Zimmer zu bekommen.

Nach 108 km und 1860 hm bergauf mit bis zu 20 % Steigung gelangte ich nach 7:44 h effektiver Fahrzeit über den Brocken nach Schierke.

Ganze 2,5 h hat der Brocken an Zeit gekostet und der Gipfel empfing mich mit 12 Grad. Zuvor galt es, extreme Steigungen auf nervigen Lochplatten zu absolvieren. Hinzu kam Dickicht mit ordentlich Reizpotential für Beine und Arme 😉

In Schierke ist man als Radler, der nur eine Nacht bleiben will, wohl eher Last als Gast. Naja. Etwas zu essen gabs dann nach 20:30 Ubr auch nicht mehr. Gleichwohl. Well done… Cheers, sagt Mister Mutton.

 

Back on Track

Back on Track

Marienborn an der A2

Marienborn an der A2

ehemaliger Grenzübergang Marienborn

ehemaliger Grenzübergang Marienborn

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Welches Deutschland? Das physische? Das mentale? Was zu beweisen wäre...

Welches Deutschland? Das physische? Das mentale? Was zu beweisen wäre…

Irgendwo muss doch... der Trail sein... Gras ist über die Sache gewachsen.

Irgendwo muss doch… der Trail sein… Gras ist über die Sache gewachsen.

Hier werden die Dimensionen der ehemaligen Grenze ansatzweise erfassbar...

Hier werden die Dimensionen der ehemaligen Grenze ansatzweise erfassbar…

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Mitten in der Pampa hört die Platte nicht auf... neee, sie ist nur mannshoch zugewuchert. Schön, dass es gerade eben geregnet hat:-)

Mitten in der Pampa hört die Platte nicht auf… neee, sie ist nur mannshoch zugewuchert. Schön, dass es gerade eben geregnet hat:-)

Teilergebnis

Teilergebnis

Aussichten gen Harz

Aussichten gen Harz

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Da war mal....

Da war mal….

... ein Weg. Irgendwie hatte wohl der Bauer was dagegen...

… ein Weg. Irgendwie hatte wohl der Bauer was dagegen…

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Durchgekämpft, dem Landwirt und seinen Ambitionen zum Trotz :-)

Durchgekämpft, dem Landwirt und seinen Ambitionen zum Trotz 🙂

Da isser, der fette Brocken zum Abendbrot.

Da isser, der fette Brocken zum Abendbrot.

2,5 h hats letztlich gedauert

2,5 h hats letztlich gedauert

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Zwischenetappe abgeschlossen

Zwischenetappe abgeschlossen

Nice:-)!

Nice:-)!

Wahnsinnspanorama und Wetterglück nach teilweise 20%igen Anstiegen.

Wahnsinnspanorama und Wetterglück nach teilweise 20%igen Anstiegen.

Es zieht sich zu und kühlt schlagartig ab auf 12 Grad...

Es zieht sich zu und kühlt schlagartig ab auf 12 Grad…

Aber das obligatorische Gipfelfoto muss sein: Höchster Punkt der Tour... Kalt, Mister Mutton?!

Aber das obligatorische Gipfelfoto muss sein: Höchster Punkt der Tour… Kalt, Mister Mutton?!

 

 

 

 

 

 

 

 



Tag 6 – Prärie, nen Regenschauer und ne „Zonenbleibe“ ;-)

12 07 2014

Hola, Gringos,

beste Grüße aus dem Ort Weferlingen in Sachsen-Anhalt. Wer dieses Bundesland noch nicht bereist hat, dem sei gesagt: der Aufbau Ost ist an vielen Stellen vorbei gegangen. Dafür entwickeln die kleinen Ortschaften mit ihren Pflastersteinstraßen und verlassen wirkenden oder wirklich verlassenen Häusern eine ganz eigentümliche, nicht unangenehme Aura, wohl sofern man hier nicht ständig wohnen muss. 8)

Es ist sehr interessant, ein paar Meter weiter in Niedersachsen zu radeln, wo es wahrlich anders aussieht. Ich glaube, diese Eindrücke und das Präriegefühl machen einen der vielen Reize dieser Tour aus. Natürlich aber auch der zahlreich vorhandene Sandboden, dessen Existenz ein Fatbike attraktiv macht 🙂

Nachdem ich heute morgen mit meiner Gastgeberin beim ausgiebigen Frühstück über die Zeiten sprach, in denen die Grenze noch existierte und sie vom Baumkuchentransfer parlierte oder den zahlreichen Transitstreckungnutzungen nach Westberlin, fiel es mir etwas schwer mich loszueisen. So kam ich erst gegen 10:00 Uhr los. Heute war auch spürbar, dass a) der 6. Strampeltag war und b) gestern das Abendessen etwas mager ausfiel. Naja. Kompesiert wurde das mit zahlreichen ungesunden, allerdings auch kalorienreichen Köstlichkeiten, deren Verzehr noch intensiviert wurde, als sich das Wetter anschickte, einen kurzen aber heftigen Regenschauer in die Sommersonnenperiode einzubinden.

Sei es drum, an diesem Punkt waren bereits 93 km im Sack und es folgten nur noch 21,9 km zum heutigen Zielort, der tatsächlich einmal in der ehemaligen Zone liegt. Dass das ehemalige DDR-Regime in der Grenzregion rigoros für eine klare, entvölkernde Linie gesorgt hat, wird in der Schwierigkeit manifest, auf der Tour nicht immer „drüben“ übernachten zu müssen.

Nach 6:28 h effektiver Fahrzeit stehe ich nun so langsam am Fuße des Harzes und somit mit dem Brocken vor dem höchsten Punkt der Tour. Eins steht fest: ab jetzt ist das Bergmutton gefragt. Die dicken Steigungen stehen vor der Tür. Also: aufi auf aufn Berg 😉

In diesem Sinne, cheers sagt Mister Mutton.

Ab durch die Büsche - abermals Rheumaprävention

Ab durch die Büsche – abermals Rheumaprävention

Grenzstreifen

Grenzstreifen

Rüttel die Katz

Rüttel das Mutton

Jupp!

Jupp!

sehr abgeschiedenes Gedenken in der SBZ?

sehr abgeschiedenes Gedenken in der SBZ?

blühende....

blühende….

....Land.....

….Land…..

....schaften?

….schaften?

Da kommt doch was...

Da kommt doch was…

...auf mich zu!!!

…auf mich zu!!!

Regenpause :-)

Regenpause 🙂

 

 

 

 

 



Tag 5 bringt intesive Eindrücke…

11 07 2014

Sei gegrüßr, wehrte Mitleserschaft.

Trotz meiner Vorsätze, heute mal endlich in der Zone zu nächtigen, hat dies mal wieder nicht hingehauen. Stattdessen gibt mir Niedersachen eine Heimstatt für die Nacht. Dieses Domiziel liegt nahe Wustrow und somit wenige Meter vom Grenzweg entfernt.

Pünktlich gegen 10 Uhr absolvierte der Muttonxpress die letzten Km auf dem Elberadweg gen Süden. Gleich in Bleckede gabs ein ausgiebiges Frühstücke mit einem netten älteren Radler aus Lüneburg, der mir, nachdem er mich auf zarte 27 schätzte 😉 (das muss hier erwähnt sein), einen Apfel als Vitaminspritze für die Weiterfahrt schenkte. KLASSE, schmeckte gleich viel besser!!‘

Als ich Hitzacker hinter mir gelassen habe, gelangte ich mitten in die Pampa auf Wald- und Wiesenwege, die einem das Gefühl geben, kilometerweit von der nächsten Zivilisation entfernt zu sein. Man sieht einfach längere Zeit niemanden, hört nur das Rauschen des Windes in Bäumen und Gras plus Tiergeräusche. Völlig entspannend, sodass ich heute schon gar nicht mehr wusste, welcher Wochentag heute eigentlich ist. Gutes Zeichen. 🙂

Im Wendland kann man auch eine Grenzerfahrung anderer Natur machen. Mitten im Nichts und bei Gorleben taucht ein Hochsicherheitstrakt auf, der dazu dienen soll, Atommüll für die Ewigkeit sicher zu lagern. Dass dies eine ungemütliche Illussion sei, quittieren viele Anwohner mit Atommüllfässern in ihren Gärten oder klaren Aussagen über Atomenergie. Grenzen menschlicher Technikkontrolle? Sehr wahrscheinlich! Hauptsache billig, was in diesem Fall ja auch eine enorme Illusion darstellt.

Durch das nahezu mensxhenleere Wendland kurbelnd, stand ich plötzlich auf einem schwarz-rot-goldenen Pfahl, vor dem ein breiter Weg verlief. Da war sie dann wieder ganz unverhofft, mitten im Grünen. Ganz unscheinbar und dennoch, aufgrund ihrer langjährigen Existent, mit einer sehr eigentümlichen Aura durchzogen. Es ist auf jeden Fall ein sehr spannendes Gefühl, an dieser Stelle zu stehen, bzw. sich genau in diesem Korridor zu bewegen, wenn man um die Gewchichte weiß. Und ich konnte dort einfach umherlaufen, rüber und wieder nüber… Klasse!

Nach diesem sehr intensiven Tag habe ich heute nach 111,5 km und 6;33 h effektiver Fahrzeit in einer Pension eincheckt. Die Motivation, Klamotten zu waschen, die man täglich trägt, steigt exponentiell, wenn der Wind von hinten weht 🙂

So denn. Gutes Nächtle und bis.morgenMister Mutton.

der morgendliche Blick aus meiner "Burg"

der morgendliche Blick aus meiner „Burg“

Elberadweg "west"

Elberadweg „west“

Elbidyll

Elbidyll

Frühstück

Frühstück

Snack mit Elbpanorama

Snack mit Elbpanorama

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Snack, der Xte :-)

Snack, der Xte 🙂

prägend für das Wendland als Territorium anderer Grenzerfahrungen

prägend für das Wendland als Territorium anderer Grenzerfahrungen

Gorleben - "Endlagerstätte" für Atommüll, oder doch nicht?!

Gorleben – „Endlagerstätte“ für Atommüll, oder doch nicht?!

Mitten im Nichts

Mitten im Nichts

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Gewühle im Sand, hier wäre ein Fatbike als neuester Trend wohl angebracht :-)

Gewühle im Sand, hier wäre ein Fatbike als neuester Trend wohl angebracht 🙂

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Grenzerfahrung Teil 3

Grenzerfahrung Teil 3

 

 



Herrliche, menschenleere Landschaft, aber ein hartes Stück Arbeit

10 07 2014

Lassen wir erst einmal Zahlen sprechen heute: In 8:28 h effektiver Fahrzeit vermocht er es, gerade einmal 144,7 km zurückzulegen und musste drei Campingplätze ansteuern, bis es gelang, einen vernünftigen zu finden. Und all dies in der Zeit zwischen 19:30 Uhr (imaginärer Campingplatz laut Karte auf der Ostseite der Elbe bei Boizenburg). Und 21 Uhr mit einem Umweg über Lauenburg nach Radegast, dem letztlichen Ziel für heute.

Angefangen hat das alles gegen halb elf, als das ganze Geraffel gepackt und das Rad in Priwall zum Strand gewuchtet worden war. Danach gings straff gen Süden. Die ersten Meter liefen sehr gut, sodass ich mir ein zweites Frühstück genehmigte. Unterhalten wurde ich dabei von einem älteren Herrn im Rollstuhl, der zum einen äußerte, dass man „früher“ überall zelten durfte und vor allem angeln. Heute hingegen wäre ja alles nur noch Privatbesitz. Aha. Da ich mich im ehemaligen Grenzgebiet befand, klang das schon sehr „überzeugend“. Ja ja. Die gute alte Zeit, über die er dann doch noch feststellte, dass es früher ja auch nur wasser zu trinken gab, weils nüscht andres gegeben hätte. Ob ers gemerkt hat? Ich glaubs nicht.

Ziemlich genau 10 Minuten später wurde es dann spannend. Der erste Kolonnenweg der ehemaligen Grenze rüttelte das Mutton ganz schön durch, gefolgt von Sandboden, Gestrüpp mit Dornen, Brennnesseln und anderem Gelumpe. Überlebenskampf ganz hautnah, im engsten Sinne.
Unter diesen Gepflogenheiten gelang es mir, bis 14 Uhr erst 48 km hinter mir zu lassen und die Sonne brezelte auch wieder wie vrrrückt. Die Haxen sind ziemlich verbrannt.

Danach wurde der weg deutlich besser und ich immer wieder mit realen und arrangierten Üerbleibseln der ehemals Innerdeutschen Grenze konfrontiert. Unter anderen querte ich die heutige A24, die damals als Transitstrecke nach Berlin Westberlin gebaut wurde und die BRD uk die 1,23 Mrd. DM kostete. Cui bono? Na mindestens der Ddr für weitere 10 Jahre. Spannend allemal. Welch Irrsinn eigentlich, vor allem auch, wenn man eine Nachstellung der Grenzanlagen betrachtet. Ein perfektioniertes System, welches systematisch gewährleistete, 17 Mio Menschen die Freiheit zu nehmen. Ein sehr teures Unterfangen, was (siehe A24) wohl (ungewollt) mehrere Investoren hatte.

Heute Abend das kleine Fiasko, als ich in Boizenburg an der Elbe nen Zeltplatz suchte, den es nie gab und dann nen Umweg über Lauenburg nahm, der aufgepeppt war mit nem Hungerast und einer leichten Dehydrierung. Na mal schauen, wie das morgen weitergeht 😉

Ich bin platt und schlaf jetzt mal ne Runde, sofern dir Kids im Nachbarzelt dies zulassen.

Cheers sagt Mister Mutton.

Ein Ende ist auch immer ein Anfang - Offizieller Tourstart "Grenzerfahrung 2014" Priwall

Ein Ende ist auch immer ein Anfang – Offizieller Tourstart „Grenzerfahrung 2014“ Priwall

Grenzturm

Grenzturm

Von Allee...

Von Allee…

...zu Allee...

…zu Allee…

...zu Allee...

…zu Allee…

...zu Allee... :-)

…zu Allee… 🙂

Teilergebnis

Teilergebnis

Der "Westen"

Der „Westen“

Kolonnenweg die Erste

Kolonnenweg die Erste

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Walachei, einmal quer durch. Oder längs?! Egal.

Walachei, einmal quer durch. Oder längs?! Egal.

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zweites Teilergebnis

zweites Teilergebnis

Ratzeburger See

Ratzeburger See

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A24 - Sponsored by BRD

A24 – Sponsored by BRD

geniale Prärie

geniale Prärie

ahistorisches Arrangement  - aber für die Veranschaulichung vielleicht doch ganz gut

ahistorisches Arrangement – aber für die Veranschaulichung vielleicht doch ganz gut

Die Elbe ist erreicht - harte rbeit inklusive

Die Elbe ist erreicht – harte Arbeit inklusive